Berliner Kongresse - Quintessenz Verlag
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Programm Zahnärzte

Wissenschaftliche Leitung:
Prof. Dr. Michael Hülsmann, Dr. Jörg Schröder
Freitag, 21.02.2020
BZÄT Programm
13:00-13:15
Begrüßung & Einführung, Dr. Alexander Ammann, Dr. Karsten Heegewaldt, STS Martin Matz, Prof. Dr. Michael Hülsmann, Dr. Jörg Schröder
13:15-13:55
Über 120 Jahre schon begleitet die endodontische Röntgendiagnostik den dentalen Alltag. Ein Randgebiet der Zahnmedizin, dem die ihm angemessene fachspezifische Aufmerksamkeit in der Regel verwehrt bleibt. Zu banal und einfach erscheint die medizinisch-technische Verrichtung, in vielen Fällen nicht einmal vom Behandler selbst durchgeführt. Zudem häufig den gewohnten und geplanten effizienten Arbeitsablauf unterbrechend oder sogar hemmend. Daran hat auch der Wechsel vom analogen zum digitalen Bild nichts grundsätzlich geändert. Hinzu kommt die Problematik der obligat in Kauf zu nehmenden Strahlenbelastung im Scheinwerferlicht progredient zunehmender Sensibilität der Patienten, die Thematik betreffend, begleitet von sensationsheischender Berichterstattung in den Medien. Bleibt noch die Kostenproblematik - teure Röntgengeräte, Speicherfolien und Sensoren, teilweise mit geplanter oder zumindest geduldeter vorzeitiger Obsoleszenz. Dem steht eine restriktive Kostenpolitik der gesetzlichen und privaten Krankenversicherer gegenüber.

Die skizzierte Gemengelage berücksichtigend ist der Vortrag daher nicht das von einer Vielzahl von Kongressen der Vergangenheit hinreichend bekannte Repetitorium physikalischer Grundlagen-Parameter, vielmehr der Versuch einer alternativen pragmatisch-praxisrelevanten Herangehensweise. Warum und wie binde ich eine zeitgemäße Röntgendiagnostik in mein Behandlungskonzept ein? Was benötige ich hierzu zwingend, worauf kann oder gar sollte ich verzichten?
13:55-14:35
Die Wurzelkanaltopografie jedes Zahns ist einzigartig. Nur mit einer Kombination aus endodontischer Expertise, guter Röntgentechnik und dentalen OP-Mikroskopen lassen sich wichtige Ausprägungen der Wurzelkanalsysteme erkennen, so dass die Behandlungsstrategie darauf abgestellt werden kann. Aber selbst dann bleibt die Vollständigkeit von Aufbereitung und Obturation in vielen Fällen eher ein angestrebtes Modell als die Realität. Aufzweigungen, ausgeprägte apikale Krümmungen und geringer Querschnitt können die Erschließung erschweren. Isthmen, längliche oder irreguläre Querschnittsformen, Seitenkanäle, Deltae und "zusätzliche Wurzelkanäle" können sich der Wahrnehmung und damit der Erschließung entziehen. Dabei stimmt die Einschätzung des Behandlers von der Topografie nicht immer mit der tatsächlich vorhandenen überein.
Spezielle Herausforderungen bestehen hinsichtlich der Obturation. Diese entstehen durch eingeschlossene Luft oder dann, wenn mehrere Gleitpfade in einer Wurzel präpariert werden und diese sich überlagern.
14:35-15:15
Foramen minor, Foramen major, apikales Foramen, Apex, radiologischer Apex, physiologischer Apex, Konstriktion - die reinste begriffliche Verwirrung für die apikale Wurzelanatomie!?

Die präzise und exakte Bestimmung der Arbeitslänge ist ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche endodontische Therapie. Die Arbeitslänge ist definiert als der Abstand von einem koronalen Referenzpunkt bis zu dem Punkt, an dem die Wurzelkanalpräparation und -obturation enden sollen. Wo genau die apikale Konstriktion, eine physiologisch-morphologische Landmarke liegt und wie man sie reliabel ermittelt und während der gesamten Wurzelkanalbehandlung beibehält, wird im Vortrag beleuchtet. Des Weiteren werden die aktuell etablierten Methoden hinsichtlich der Praktikabilität und Genauigkeit evaluiert und bewertet.
15:15-15:30
Diskussion, Dr. Jörg Schröder, Dr. Hans-Willi Herrmann, Dr. Holm Reuver, Prof. Dr. Sebastian Bürklein
15:30-16:00
Pause / Dentalausstellung
16:00-16:40
Endodontie und Allgemeingesundheit , Prof. Dr. Edgar Schäfer
Demographische Erhebungen zeigen, dass in den industrialisierten Staaten der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung rapide zunimmt. Dies hat zur Folge, dass mit einer steigenden Zahl von Patienten mit chronischen Erkrankungen zu rechnen ist. Die endodontische Therapie muss an die gesundheitlichen Störungen jedes einzelnen Patienten genau angepasst werden. Aus der Unterlassung dieser Modifikationen in der endodontischen Behandlung können ernste Komplikationen resultieren. Für die tägliche Praxis sind daher grundlegende Kenntnisse über die Besonderheiten der zahnärztlichen Behandlung von gesundheitlich gefährdeten Patienten absolut unerlässlich.
16:40-17:20
Initiale Schmerzbehandlung , Dr. Martin Brüsehaber M.Sc.
Wurzelkanalbehandlungen gehören zum Spektrum täglich durchgeführter zahnärztlicher Behandlungen. Insbesondere endodontisch bedingte Schmerzfälle stellen häufig komplexe Herausforderung dar - von der Diagnostik und erschwerten Anästhesie bis zur Therapie und medikamentösen Nachsorge.
Das Wissen um die Ätiologie der Erkrankung und das diagnostische Vorgehen ist die Grundlage für eine sichere Diagnosestellung, welche auch in endodontischen Schmerzfällen fast immer möglich ist. Der Vortrag beleuchtet die diagnostische Systematik, Behandlungstechniken zur initialen Behandlung von endodontisch bedingten Schmerzfällen mit Hinweisen zur effektiven Anästhesie sowie Vorgaben zur medikamentösen Nachsorge.
17:20-17:50
Desinfektion - der Schlüssel zum Erfolg , Prof. Dr. Michael Hülsmann
Die sog. "Spülung" des Wurzelkanals, hat sich zu einem komplexen Desinfektionsvorgang mit ausgefeilten Protokollen entwickelt. Neben der Anpassung unserer Desinfektionslösungen an die Erkenntnisse zur endodontischen Mikrobiologie und zum intrakanalären Biofilm hat auch die Technik der Applikation enorme Veränderungen erfahren. Die passive Ultraschallspülung hat eine Renaissance erlebt, neuere Verfahren benutzen Polymerstäbe, Plastikbürstchen oder Unterdrucksysteme. Laser und photodynamische Methoden ergänzen die Palette derzeit diskutierter Desinfektionstechniken.
Der Vortrag präsentiert die interessantesten Neuentwicklungen und den Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse und stellt Überlegungen zu einem differenzierten Desinfektionskonzept zur Diskussion.
17:50-18:00
Aktuelle Abrechnungshinweise zur Endodontie, Dr. Jana Lo Scalzo
18:10-18:30
Diskussion, Dr. Jörg Schröder, Dr. Martin Brüsehaber M.Sc., Prof. Dr. Michael Hülsmann, Dr. Jana Lo Scalzo
Samstag, 22.02.2020
09:00-09:40
Heutzutage ist eine Vielzahl von Nickel-Titan-Feilensystemen zur Präparation des Wurzelkanals erhältlich. Dabei haben sich viele neuere Systeme von den konventionellen Sequenzen gelöst, wie sie bei der manuellen Präparation gebräuchlich sind. Von reduzierten Feilenanzahlen für rotierende oder reziprokierende Bewegungen bis hin zur Aufbereitung des Wurzelkanals mit nur einer Feile stehen heute viele Möglichkeiten zur Verfügung. Doch sind die Ergebnisse mit jenen klassischer Systeme vergleichbar? Sind Einfeilensysteme in einigen Aspekten Mehrfeilensystemen sogar überlegen? Welche Risiken bestehen bei der Anwendung einer reduzierten Feilenzahl bei der Aufbereitung des Wurzelkanals? Der Vortrag stellt klassische und reduzierte Feilensequenzen bezüglich klinisch relevanter Aspekte gegenüber.
09:40-10:20
Das Ziel der Wurzelkanalfüllung ist die hermetische Versiegelung des Wurzelkanalsystems. Hierfür ist eine gute Adaptation des Materials an der Kanalwand erforderlich. Lange Zeit wurde hierfür ein hoher Anteil an dimensionsstabiler Guttapercha und ein geringer Anteil von Sealer gefordert, da die Materialeigenschaften der Sealer häufig Abbindekontraktionen und Resorbierbarkeit aufzeigten. Mit der Einführung kalzium-silikat basierter Materialien rückt die Einstifttechnik wieder in den Fokus des Interesses, die auch durch die Formkongruenz von Guttaperchastiften und maschinellen Aufbereitungsinstrumenten vielfach beworben wird. Der Vortrag hat zum Ziel, die Fülltechnik unter Berücksichtigung verschiedener Aspekte wie u. a. Indikation, Sealermaterial, Homogenität der Füllung zu beleuchten.
10:20-10:40
Diskussion, Dr. Jörg Schröder, Dr. David Donnermeyer, PD Dr. Kerstin Bitter
10:40-11:10
Pause / Dentalausstellung
11:10-11:50
Hauptursache für den Misserfolg einer Wurzelkanalbehandlung sind verbleibende Mikroorganismen im Kanalsystem, die bei der Erstbehandlung nicht entfernt werden konnten oder den Kanal nach der ersten Wurzelkanalbehandlung neu besiedelt haben.
Eine konservative endodontische Revisionsbehandlung zielt darauf ab, das kontaminierte Kanalsystem gründlich zu desinfizieren, um so eine Heilung oder Prävention einer apikalen Parodontitis zu ermöglichen. Das beinhaltet in den meisten Fällen auch die Korrektur technischer Probleme der Erstbehandlung.
Innerhalb des zahnärztlichen Behandlungsspektrums zählen Revisionsbehandlungen sicher zu den anspruchsvollsten Aufgaben und konfrontieren Zahnärztinnen und Zahnärzte regelmäßig mit hohen biologischen und technischen Herausforderungen.
Im Vortrag soll dargestellt werden, welche Voraussetzungen für eine orthograde Revisionsbehandlung vorhanden sein müssen, um den angestrebten Behandlungserfolg erzielen zu können.
11:50-12:20
Endodontie im Milchgebiss? , Dr. Dinah Fräßle-Fuchs
Die endodontische Therapie von Zähnen der ersten Dentition unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von der Behandlung permanenter Zähne.
Aus anatomischen, physiologischen und psychologischen Gründen (Resorption, begrenzte Nutzungsperiode, Nähe Milchzahn/Zahnkeim, oftmals präkooperatives Kind) ergeben sich veränderte Indikationen und Kontraindikationen zur endodontischen Behandlung sowie die Notwendigkeit spezifischer Behandlungstechniken und Materialien.
Es werden in diesem Vortrag verschiedene Materialien wie MTA, IRM und Biodentine vorgestellt sowie auch das Vorgehen einer Pulpotomie sowie einer kompletten Wurzelbehandlung, der Pulpektomie besprochen.
Wie ein roter Faden zieht sich die Verhaltensführung, um den Zahnarztbesuch für alle Seiten stressfrei und positiv zu gestalten.
Denn mit ein paar Tipps und Tricks wird die Kinderbehandlung zum Kinderspiel!
12:20-12:30
Aktuelle Abrechnungshinweise zur Endodontie, Dr. Jana Lo Scalzo
12:30-12:50
Diskussion, Prof. Dr. Michael Hülsmann, PD Dr. Thomas Schwarze, Dr. Jana Lo Scalzo, Dr. Dinah Fräßle-Fuchs
12:50-14:00
Pause / Dentalausstellung
14:00-14:40
Das dentale Trauma stellt im Praxisalltag eine seltene aber für den Behandler herausfordernde Situation mit vielfältigen Verletzungsmustern dar. Bereits im Rahmen der Erstversorgung sind schnelle und kompetente Entscheidungen gefragt. Alle fünf betroffenen Gewebe (Zahnhartsubstanz, Endodont, Parodont, Alveolarknochen und Gingiva) müssen berücksichtigt und adäquat behandelt werden. Eine sorgfältige Diagnostik und Therapie am Unfalltag sind die Basis für einen langfristigen Zahnerhalt. Dieser Vortrag gibt Einblick in eine strukturierte Diagnostik, Erstversorgung und langfristige Prognose von Zahnfrakturen bzw. Dislokationsverletzungen. Der praktische Leitfaden wird anhand zahlreicher Fallbeispiele und Tipps aus dem klinischen Alltag veranschaulicht.
14:40-15:20
Trauma - und dann? , Dr. Christoph Kaaden
Diagnostik und Therapie von Zahnverletzungen gehören nicht zu den Routinearbeiten einer zahnärztlichen Praxis. Da es sich hierbei zumeist um Notfälle mit sofortigen Interventionsnotwendigkeiten handelt, stellen diese besondere Anforderungen an das Behandlerteam.
Behandlungen, die beim Erwachsenen richtig oder zumindest akzeptabel sind, können bei Kindern Folgen herbeiführen, die zu einem späteren Zeitpunkt nicht oder nur noch schwer beherrschbar sind.
Vor diesem Hintergrund gilt es in der zahnärztlichen Traumatologie vorausschauend zu behandeln, um zum richtigen Zeitpunkt die korrekten und notwendigen Entscheidungen treffen. Ziel des Vortrags ist es, einen Überblick der aktuell gültigen Therapiekonzepte von Zahnverletzungen der zweiten Dentition auf Basis der aktuellen Leitlinie zu geben.
15:20-15:40
Diskussion, Dr. Jörg Schröder, Dr. Anna-Louisa Holzner, Dr. Christoph Kaaden
15:40-16:00
Pause / Dentalausstellung
16:00-16:40
Eine ausreichende Anästhesietiefe haben unter 50% der Patienten mit irreversibler Pulpitis - aufgrund mangelnder Dosis.
Bei bei einer Einnahme von 1200mg Ibuprofen über 8 Tage wird das Risiko für Herzinfarkte verdoppelt. Die Verschreibung von den Kortison ist hingegen nahezu unbekannt, in seiner analgetischen Wirksamkeit jedoch höher als Ibuprofen.
Antibiotika werden häufig ohne geeignete Indikation eingesetzt. Nicht selten wird das Reserveantibiotikum Clindamycin trotz Nebenwirkungen verschrieben. Die von Fachgesellschaften empfohlene Indikationsstellung sowie geeignetere Antibiotika werden besprochen.
Am Ende des Vortrags haben die Zuhörer eine valide Einschätzung zu der in vielen Praxen verwendeten Standardanwendungen von Anästhetika, Analgetika und Antibiotika.
16:40-17:30
Fälle aus dem Auditorium - Ein Fall, 4 Meinungen?, Dr. Jörg Schröder, Prof. Dr. David Sonntag, Dr. Christoph Kaaden, Dr. Jana Lo Scalzo
17:30-17:45
Verabschiedung
Ort:
Estrel Convention Center
Sonnenallee 225
12057 Berlin
Deutschland
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Fax: +49 30 6831 2345
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