Prof. Dr. med. dent. Udo Stratmann |
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Donnerstag, 3. März 2011 11:00-11:45 Uhr Definitive Zentrikposition durch die DIR®-SchieneABSTRACT Aufgrund der steigenden Prävalenz von CMD-störungen in der Bevölkerung ergibt sich die Forderung nach einer reproduzierbaren Kondylusposition bei der horizontalen Kieferrelationsbestimmung als Basis für eine Schienentherapie und die möglicherweise nachfolgende, definitiv-prothetische Versorgung. Auch bei grösseren prothetischen Restaurationen von beschwerdefreien, funktionsgesunden Patienten ist die Einstellung der richtigen Kondylusposition zur Prävention von späteren Funktionsstörungen notwendig. Die ideale Kondylusposition ist aus biomechanischen und muskelphysiologischen Gründen erreicht bei einer symmetrischen Lage beider ellipsoidalen Kondylen im freien Raum ihrer Fossa mandibularis mit der eingeschalteten pars posterior disci zwischen der oberen Kondyluskuppe und dem Zenit der fossa. Diese Position kann mit bildgebenden Verfahren mittels knöcherner Referenzpunkte dargestellt und quantifiziert werden. Sie soll als Neudefinition der zentrischen Kondylenposition dienen und kann durch das Verfahren der elektronischen Pfeilwinkelregistrierung (DIR-system) reproduzierbar eingestellt werden. Bei CMD-patienten ist eine temporäre Schienentherapie nahezu unumgänglich. Bei der labortechnischen Anfertigung einer solchen Okklusionsschiene müssen die individuellen Kondyluspositionen des Patienten mit möglichen sagittalen und/oder rotatorischen Verlagerungen durch eingearbeitete Führungen in den Schienen berücksichtigt werden, um die Unterkieferpositionierung durch Eingleiten in die Zentrik zu ermöglichen. |